Landkreis Ochsenfurt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Landkreis Ochsenfurt
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Ochsenfurt hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1972)
Koordinaten: 49° 40′ N, 10° 5′ OKoordinaten: 49° 40′ N, 10° 5′ O
Bestandszeitraum: 1939–1972
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Verwaltungssitz: Ochsenfurt
Fläche: 372,05 km2
Einwohner: 35.623 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 96 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: OCH
Kreisschlüssel: 09 6 50
Kreisgliederung: 53 Gemeinden
Lage des Landkreises Ochsenfurt in Bayern
Karte
Karte
Das Domkapitelsche Palatium in Ochsenfurt, Sitz des Landratsamts Ochsenfurt (heute Außenstelle Ochsenfurt des Landratsamts Würzburg).

Der Landkreis Ochsenfurt war ein Landkreis im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken. Er wurde 1972 in der Gebietsreform aufgelöst.

Der Landkreis Ochsenfurt umfasste hauptsächlich den Ochsenfurter Gau und damit den südlichen Teil des heutigen Landkreises Würzburg.

Fläche und Einwohnerzahl

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Ochsenfurt zählte vor seiner Auflösung ca. 35.500 Einwohner und blieb damit weit unter dem durch die Gebietsreform bestimmten Richtwert von 80.000 Einwohnern für die Bildung eines eigenen Landkreises.

Wichtigste Orte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einwohnerstärksten Gemeinden des Landkreises waren Ochsenfurt, Giebelstadt, Eibelstadt und Gaukönigshofen.

Der Landkreis grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den Landkreis und die kreisfreie Stadt Würzburg, an den Landkreis und die kreisfreie Stadt Kitzingen und an den Landkreis Uffenheim (alle in Bayern) sowie an die Landkreise Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim (beide in Baden-Württemberg).

Das Bezirksamt Ochsenfurt wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Aub und Ochsenfurt gebildet.[1]

Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter trat das Bezirksamt Ochsenfurt am 1. Januar 1880 die Gemeinde Geroldshausen an das Bezirksamt Würzburg ab.

Paul Stumpf war von 1. Februar 1929 bis 1933/34 Vorstand des Amtes. Von 1935 bis 1941 war Hermann Kraus Bezirksoberamtmann bzw. Landrat.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Regierungsbezirk am 1. Juli 1937 in Mainfranken umbenannt.

Am 1. Januar 1939 wurde im Deutschen Reich die einheitliche Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Ochsenfurt.

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst und in den Landkreis Würzburg eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Quelle
1864 25.624 [4]
1885 26.190 [5]
1900 26.062 [6]
1910 27.136 [6]
1925 26.875 [7]
1939 29.422 [8]
1950 40.806 [9]
1960 35.200 [10]
1971 35.500 [11]

Dem Landkreis gehörten 53 Gemeinden an:

Landkreis Ochsenfurt, Gemeindegrenzenkarte von 1961
Frühere Gemeinde Heutige Gemeinde Heutiger Landkreis
Acholshausen Gaukönigshofen Würzburg
Allersheim, Markt Giebelstadt Würzburg
Aub, Stadt Aub (Verwaltungsgemeinschaft Aub) Würzburg
Aufstetten Röttingen Würzburg
Baldersheim Aub Würzburg
Bieberehren Bieberehren (Verwaltungsgemeinschaft Röttingen) Würzburg
Bolzhausen Sondershofen Würzburg
Buch Bieberehren Würzburg
Burgerroth Aub Würzburg
Bütthard Bütthard Würzburg
Darstadt Ochsenfurt Würzburg
Eibelstadt, Stadt Eibelstadt (Verwaltungsgemeinschaft Eibelstadt) Würzburg
Eichelsee Gaukönigshofen Würzburg
Erlach Ochsenfurt Würzburg
Eßfeld Giebelstadt Würzburg
Euerhausen Giebelstadt Würzburg
Frickenhausen am Main, Markt Frickenhausen am Main Würzburg
Fuchsstadt, Markt Reichenberg Würzburg
Gaubüttelbrunn Kirchheim Würzburg
Gaukönigshofen Gaukönigshofen Würzburg
Gaurettersheim Bütthard Würzburg
Gelchsheim, Markt Gelchsheim (Verwaltungsgemeinschaft Aub) Würzburg
Giebelstadt, Markt Giebelstadt (Verwaltungsgemeinschaft Giebelstadt) Würzburg
Gnodstadt Marktbreit Kitzingen
Goßmannsdorf am Main Ochsenfurt Würzburg
Gützingen Bütthard Würzburg
Herchsheim, Markt Giebelstadt Würzburg
Hohestadt Ochsenfurt Würzburg
Hopferstadt Ochsenfurt Würzburg
Höttingen Bütthard Würzburg
Ingolstadt in Unterfranken Giebelstadt Würzburg
Kleinochsenfurt Ochsenfurt Würzburg
Klingen Bieberehren Würzburg
Lindelbach Randersacker Würzburg
Ochsenfurt, Stadt Ochsenfurt Würzburg
Oellingen Gelchsheim Würzburg
Oesfeld Bütthard Würzburg
Osthausen Gelchsheim Würzburg
Riedenheim Riedenheim (Verwaltungsgemeinschaft Röttingen) Würzburg
Rittershausen Gaukönigshofen Würzburg
Röttingen, Stadt Röttingen (Verwaltungsgemeinschaft Röttingen) Würzburg
Sächsenheim Sonderhofen Würzburg
Sommerhausen, Markt Sommerhausen (Verwaltungsgemeinschaft Eibelstadt) Würzburg
Sonderhofen Sonderhofen (Verwaltungsgemeinschaft Aub) Würzburg
Stalldorf Riedenheim Würzburg
Strüth Röttingen Würzburg
Sulzdorf Giebelstadt Würzburg
Tauberrettersheim Tauberrettersheim (Verwaltungsgemeinschaft Röttingen) Würzburg
Tiefenthal Bütthard Würzburg
Tückelhausen Ochsenfurt Würzburg
Winterhausen, Markt Winterhausen (Verwaltungsgemeinschaft Eibelstadt) Würzburg
Wolkshausen Gaukönigshofen Würzburg
Zeubelried Ochsenfurt Würzburg

Kfz-Kennzeichen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen OCH zugewiesen. Es wurde bis zum 30. April 1973 ausgegeben. Seit dem 10. Juli 2013 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung wieder im Landkreis Würzburg erhältlich.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 545.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 752 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864, S. 106 (Digitalisat).
  5. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
  6. a b www.gemeindeverzeichnis.de: Unterfranken
  7. für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  8. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  9. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  10. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973